Unsere Geschichte

2004 erste Gespräche unter Offizieren, im Hinblick auf die Abstimmung am 5. Juni 2005 (PartG) ein Inserat in der ASMZ (Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift) zu veröffentlichen. Wer lässt sich mit Grad und Name zitieren, wer bezahlt wieviel.
2005 Am 24. März werden die QueerOfficers Switzerland formell gegründet. Als Verein hatte man mehr Gewicht im Auftritt, als mit einer lockeren Runde.
  Erster Präsident war Lt Silvan Amberg, der Vorstand bestand aus Berufs- und Milizoffizieren.
Ein Artikel erscheint im April in der Zeitschrift Facts, wo sich Aspiranten über einen Klassenlehrer beschweren, der laufend homophobe Sprüche klopft. „Es gibt drei Sorten von Menschen, die ein Piercing tragen: Piraten, Frauen und Schwule!“… „ich sehe kein Schiff und Röcke tragt ihr auch nicht!“ – Darauf haben die sich nun formierten QueerOfficers mit einem Brief an den Departementsvorsteher BR Samuel Schmid gewandt. Schmid delegierte die heikle Frage an den Chef der Armee (CdA) KKdt Keckeis (damals noch Generalstabschef genannt). Eine Vertretung wurde zu einem Gespräch eingeladen.
Im Mai erscheint das Inserat zum Partnerschafts-Gesetz und löst ein breites Echo in den Medien aus.
2006 Am 9. Januar treffen sich erstmals 3 QueerOfficers, (2 Oberst i Gst und ein Leutnant) mit dem Chef der Armee, KKdt Christophe Keckeis. Ihm war das Thema nicht als Problem bekannt, er öffnete aber alle Türen für ein Diversity Management in der Armee. Die QueerOfficers durften bei der Ausarbeitung aktiv mitarbeiten. 
2007 An der 2. Generalversammlung übernimmt Oberst i Gst Beat Steinmann das Präsidium.
  Es endet die Zeit des CdA Keckeis und ein etwas konservativerer CdA wurde ernannt. Damit verschwindet der Befehl für ein Diversity Management in der Schublade. Ein Gespräch mit dem neuen Chef fand nicht statt, das entsprechende Schreiben wurde nicht beantwortet. KKdt Nef muss aber wenige Monate nach Amtsantritt bereits zurücktreten.
2008 Zum Nachfolger des CdA wurde Divisionär und später KKdt André Blattmann ernannt. Die Schublade wurde unverzüglich wieder geöffnet und nur 3 Monate später unterzeichnete Blattmann den ersten Befehl für das Diversity Management in der Armee.
An der Zurich Pride nimmt erstmal eine Gruppe QueerOfficers teil. 20 Minuten berichtet, weil ein SVP-Nationalrat eine Anfrage an den Bundesrat stellte und den Auftritt ohne Erfolg verhindern möchte.
2009 Der Befehl tritt in Kraft und künftig treffen sich die QueerOfficers jährlich mit dem CdA zu einem Informationsaustausch und zur „Lagebeurteilung“. Die QueerOfficers wurden als Kontrollorgan für Fragen zur Diversität anerkannt und ernst genommen.    
An der EuroPride09 nehmen die QueerOfficers erstmals mit einem alten Militärfahrzeug teil und fallen dadurch natürlich noch besser auf. In den Pride-Weeks führten sie 4 Podiumsdiskussionen zum Thema Diversität im Beruf, Sport, der Armee und Politik in Bern, Luzern und Zürich durch. Es finden auch erste Kontakte zu vergleichbaren Organisationen im Ausland teil. Die QueerOf wurden nominiert für den Stonewall-Award.
2010 Konsolidierungsjahr mit mehr internen Anlässen zur Gewinnung von Mitgliedern – immerhin zählen die QueerOf nun schon über 70 Mitglieder und Sympathisanten.
2011 Die Umsetzung des Diversity Befehls geht eher zögerlich voran. Die Pflichten der Personalchefs und Kommandanten, das Thema zu behandeln und in die Ausbildungspläne zu übernehmen, werden eher stiefmütterlich verfolgt.
Der neue Chef an der Militärakademie der ETH Zürich  (MILAK) hat aber erkannt, dass es Handlungsbedarf gibt und lässt auch eine Masterarbeit zum Thema zu.
2012 Es erscheint ab jetzt regelmässig ein Inserat im Rekrutenheft DAHER – welches allen jungen Soldaten beim Einrücken gratis abgegeben wird. Darin dürfen sich die QueerOfficers als Anlaufstelle beschreiben, wenn Rekruten Probleme mit Kameraden oder Vorgesetzten haben. Glücklicherweise wird von diesem Angebot nur sehr wenig Gebrauch gemacht. Im ersten Jahr betrifft es lediglich einen Fall, den man mit einem einfachen Gespräch lösen kann.
2013 Erstmals treten die QueerOfficers auch an einem Volksanlass ausserhalb des CSD auf. Anlässlich des Züri Fäscht gibt es einen grossen Anlass auf dem Hirschenplatz in der Soldatenstube. 11 aktive und pensionierte Generäle (1-3 Stern) folgten der Einladung. Der Eröffnungsakt wurde vom Chef der Luftwaffe begleitet und das Spiel der Luftwaffe brillierte mit einem   90 minütigen Platzkonzert.
2014 eher ein ruhiges Jahr mit den üblichen Aktivitäten – primär vereinsintern.
2015 Die QueerOfficers feiern ihr 10 jähriges Bestehen. Vieles ist schon geschehen, Vieles wurde erreicht, aber es gibt auch noch Baustellen, speziell in der Umsetzung der verschiedenen Papiere. Ein Befehl Diversity Management ist eben nur so gut, wie die Menschen, welche ihn umsetzen sollten.
Die Feier in Zürich wurde zu einem fröhlichen Fest und ein Treffen mit andern LGBTI-Vereinen und Organisationen.  
2016 Ein neuer CdA nimmt den Dialog mit uns sofort wieder auf und erstmals wird diskutiert, wie man das Diversity-Management im Dienstreglement (der „Soldaten-Verfassung“) einbauen kann. Nur das Recht auf „Nicht-Diskriminierung“ genügt nicht. Im Militär zählt immer noch das Militärstrafrecht. Ein Recht im Reglement muss auch eine Pflicht für die andern sein und ein Verstoss gegen diese Rechte und Pflichten muss auch geahndet werden.
Der neue CdA sieht dies wie die QueerOfficers. Er will durch intensivierte Ausbildung Strafen vorbeugen.
2017

Nach 10 Jahren als Präsident gibt Oberst i Gst Beat Steinmann das Zepter an einen jüngeren Nachfolger weiter. Oberstlt i Gst Dominik Winter übernimmt.
Erstmals finden Ausbildungen von künftigen Offizieren zum Thema Diversität unter Einbezug der QueerOfficers statt. Es ist so etwa der Ritterschlag des Vereins in den Reihen der Armee. Der Verein wird auch einbezogen in die Round-Table-Gespräche aller Diversen Organisationen. Der neue Präsident kann seine langjährigen Beziehungen in die Ausbildungsorganisation nutzen, eine Kooperation zwischen Offiziersschulen und der QueerOfficers beginnt.

Im neuen Dienstreglement der Armee (DRA 17) wird die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung garantiert.

2018

Die Anpassung der Stauten wird in Angriff genommen, künftig sollen auch Unteroffiziere und Soldaten (m/w) Mitglieder werden können. Die Webseite wird angepasst und neu werden Regionen (Ost und West) geschaffen. Die Zahl der Mitglieder steigt auf über 100.

2019

Die Ausbildung in den Schulen und Kursen nimmt Form an – so auch im Kurs für künftige Armeeseelsorger. Erstmals dürfen QueerOfficers mit Bewilligung des Verteidigungsdepartementes in Uniform an einer Fachtagung in Deutschland teilnehmen. Der Austausch unter den europäischen Organisationen zeigt, dass in der Schweiz schon Vieles gut ist, aber auch noch Vieles besser sein kann.

2020

Ein neuer CdA (Thomas Süssli) übernimmt von seinem Vorgänger. Da der Präsident der QueerOfficers mit ihm schon sehr lange gut befreundet ist, sind die Türen sofort wieder offen und die Arbeit der QueerOfficers wird vom neuen Chef sehr unterstützt. An der Generalversammlung im Februar (kurz vor Corona) werden die neuen Statuten angenommen und der frühere Präsident Beat Steinmann wird zum ersten Ehrenmitglied ernannt. Das Virus wird auch die QueerOfficers in ihren Aktivitäten bremsen.